Nach einer ständig wechselnden Wettervorhersage für den Abend des 22. Juli und nachdem Bühne, Bierbänke und Equipment des Orchesters schon auf dem Wilhelmsplatz aufgebaut waren, mussten die Verantwortlichen unter strömendem Regen und schweren Herzens umentscheiden: das Open Air Benefizkonzert des SAP Sinfonieorchesters wird in der Bonifatiuskirche stattfinden.
Doch schon fast eine Stunde vor Beginn des Konzertes war abzusehen, dass die Tatsache, dass das Konzert nicht Open Air stattfinden konnte, die Zuschauerzahl nicht schmälern würde. Und so wurden bald weitere Stühle und Bierbänke in die Kirche getragen, um möglichst vielen Besuchern einen Platz zu geben. Pfarrer Johannes Brandt, stellv. Leiter der Katholischen Stadtkirche Heidelberg und plötzlich Hausherr des Konzerts, eröffnete mit den Worten, so voll habe er die Bonifatiuskirche selten gesehen.
Mit der Fanfare aus Strauss‘ „Zarathustra“, auch bekannt als das weltberühmte Intro des Films „Odyssee im Weltraum“, eröffnete das SAP Sinfonieorchester das Konzert feierlich und gab so schon einen Vorgeschmack auf die Filmmusik, die im Laufe des Konzertes folgen würde.
Der Schwerpunkt der ersten Konzerthälfte lag aber zunächst auf italienischen Tenorarien. Durch diese moderierte der Startenor Thomas Kiessling in lockerer und beschwingter Weise und schaffte es so, nicht nur während seines Gesangs das Publikum mitzureißen.
Nachdem es in der Zwischenzeit aufgehört hatte zu regnen, konnten sich die Konzertbesucher in der Pause auf dem Wilhelmsplatz stärken. Dort sorgte das Team um Markus Zimmermann von BARNEY‘s BBQ, einem Unternehmen aus der Weststadt, für das leibliche Wohl. Getränke wurden durch die zahlreichen teilnehmenden Vereine organisiert.
Bilder: Susann Schröter
In der zweiten Konzerthälfte folgten Werke aus der Filmmusik, darunter Filme wie „Die Glorreichen Sieben“ oder „Once upon a time in the West“. Das berühmte Mundharmonika-Solo aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ spielte keine geringere als die Dirigentin Johanna Weitkamp persönlich, ausgestattet mit Cowboy-Stiefeln und Cowboy-Hut. Das Publikum tobte.
Schließlich überraschten als Special Guests Sascha Krebs und Rainer Kraft mit Rockstücken. Sie erhöhten die gute Stimmung in der Kirche noch einmal mehr und rundeten das vielfältige Programm des Abends gelungen ab.
Stefan Hauck vom Stadtteilverein West-Heidelberg e.V. und Thomas Röhl von der IHKKG Initiative Heidelberg für Kunst, Kultur und Genuss e.V. dankten dem Orchester und allen Helfern und beteiligten Organisationen: Der Stadtteilverein West-Heidelberg, die IHKKG, die Zukunftswerkstatt, der Bauförderverein St. Bonifatius, die Christusgemeinde und der Caritasverband stellten Helfer und brachten sich mit ein.
Es sei eine einzigartige Sache, wenn so viele Vereine in einem Gemeinschaftsprojekt an einem Strang ziehen. Und dieses gemeinschaftliche Engagement fand auch Anerkennung in der freien Wirtschaft, so Stefan Hauck. „Ohne unsere Sponsoren aus der freien Wirtschaft könnten wir so eine hochkarätige Veranstaltung nicht stemmen. Wir freuen uns deshalb umso mehr, dass wir dieses Jahr so viele Unternehmen als Unterstützer gewinnen konnten“. Der Erlös des Konzertes kommt dem alten Feuerwehrhaus am Wilhelmsplatz zugute, das renoviert und als Vereinsheim der Organisationen aus der Weststadt dienen soll.
Nachdem das Konzert in diesem Jahr schon zum zweiten Mal so erfolgreich war, ist es Ziel der Veranstalter, das Konzert als festen kulturellen Bestandteil in der Weststadt zu etablieren. Und so konnte Stefan Hauck bereits den Termin für das nächste Jahr bekannt geben: Sonntag, 21. Juli 2019.
Text: Paula Drabant
Bilder: Susann Schröter